Wissenschaft

Wissenschaft als Grundlage meiner Therapien

 Wissenschaft bedeutet für mich, nachvollziehbare und begründbare Behandlungsmethoden einzusetzen. Deshalb arbeite ich mit Substanzen und Verfahren, deren Wirkung auf molekularer oder physiologischer Ebene untersucht und beschrieben wurde. Viele Erkenntnisse stammen aus der Humanforschung, zeigen aber oft klare Parallelen zum tierischen Organismus.

​Mykotherapie: Pilze und bioaktive Inhaltsstoffe

Vitalpilze enthalten eine Vielfalt bioaktiver Wirkstoffe, die in der Forschung intensiv untersucht werden. Dazu gehören Polysaccharide wie Beta-Glucane, die das Immunsystem stimulieren, sowie Enzyme, die biologische Prozesse unterstützen können. Terpene und sekundäre Pflanzenstoffe in Pilzen zeigen antioxidative und zellschützende Eigenschaften. Wissenschaftler diskutieren zudem die Rolle von pilzeigenen Enzymen, die Stoffwechselwege günstig beeinflussen können.​

Aromatherapie: Ätherische Öle und deren Wirkung

Ätherische Öle bestehen aus aromatischen und flüchtigen Molekülen wie Monoterpenen und Sesquiterpenen. Diese wirken beispielsweise über die Schleimhäute, Haut und den Geruchssinn auf biochemische Prozesse, etwa auf das Nervensystem. Viele ätherische Öle enthalten Stoffe wie Linalool und Eucalyptol, die auch in Kräutertees oder Salben verwendet werden und deren beruhigende, antioxidative oder antibakterielle Wirkmechanismen wissenschaftlich beschrieben sind. Bekannt sind auch die Wechselwirkungen mit Neurotransmittern und Hormonsystemen.​

Gemmotherapie: Knospenkraft und Zellaktivität

In Knospen und jungen Trieben von Heilpflanzen befinden sich konzentrierte Mengen von Wachstumshormonen, pflanzlichen Enzymen, Flavonoiden und anderen bioaktiven Inhaltsstoffen. Die Forschung beschreibt, wie diese Substanzen die natürliche Regeneration und den Stoffwechsel fördern können – insbesondere durch die Aktivierung von Makrophagen, Unterstützung zellulärer Reparaturprozesse und Modulation des Immunsystems. Zwar sind viele Aspekte noch in Erforschung, aber die Potentiale sind wissenschaftlich nachvollziehbar.​

Phytotherapie: Pflanzenstoffe und ihre biochemische Wirkung

Heilpflanzen enthalten diverse Wirkstoffe wie Flavonoide, Gerbstoffe, Alkaloide oder Bitterstoffe. Diese Substanzen beeinflussen verschiedene biochemische Prozesse im Körper, zum Beispiel enzymatische Reaktionen oder antioxidative Mechanismen. Die Forschung zeigt, wie pflanzliche Extrakte über diese Wirkstoffe das innere Gleichgewicht unterstützen. Viele dieser Pflanzenstoffe finden sich auch in Lebensmitteln und Tees.​

Nahrungsergänzungsmittel: PEA, Omega-Öl, CBD

PEA (Palmitoylethanolamid) ist eine körpereigene Fettsäureverbindung. Studien zeigen, dass PEA als modulatorisches Molekül an Zellmembranen agiert und biologische Prozesse wie die Zellkommunikation und Stressregulation beeinflusst. Omega-3-Fettsäuren sind integraler Bestandteil von Zellmembranen und unterstützen biochemische und hormonelle Prozesse. CBD (Cannabidiol) interagiert mit dem Endocannabinoid-System – einem Netzwerk, das die physiologische Balance im Körper steuert und von der Forschung mittlerweile umfassend analysiert wird, sowohl für Tiere als auch für Menschen.​

Manuelle Therapien: Elektrotherapie und physiologische Effekte

Methoden wie Elektrotherapie greifen direkt auf zellulärer Ebene in physiologische Prozesse ein. Elektrische Impulse fördern nachweislich die Durchblutung, begünstigen Stoffwechselprozesse im Gewebe und können die Muskulatur stimulieren. Studien zeigen auch neurophysiologische Effekte: Es werden körpereigene schmerzlindernde Substanzen ausgeschüttet und neuronale Regenerationsvorgänge angeregt.

So entstehen wissenschaftlich begleitete Behandlungskonzepte, die möglichst transparent und nachvollziehbar sind – stets ohne spezielle Krankheitsversprechen, sondern mit dem Fokus auf nachvollziehbare Wirkmechanismen.

Labordiagnostik als Basis für Präzision

Ein wissenschaftlich fundierter Ansatz in der Tierheilkunde beinhaltet für mich auch eine passende Labordiagnostik. Besonders die Kotuntersuchung liefert wertvolle Hinweise auf die Zusammensetzung der Darmflora, den allgemeinen Verdauungsstatus und mögliche Störungen im Stoffwechsel. Bei kooperativen Tieren kann zusätzlich eine Blutuntersuchung sinnvoll sein, um biochemische Parameter zu prüfen und ein genaues Bild über den Gesundheitszustand zu erhalten. So unterstützt die Labordiagnostik dabei, den individuellen Bedarf noch gezielter zu erkennen und evidenzbasierte Therapieentscheidungen zu treffen, die auf objektiven Messwerten beruhen.

Natürlich arbeite ich auch gerne mit aktuellen Laborwerten, die Ihr Tierarzt bereits erhoben hat. So kann Ihrem Tier der Stress einer erneuten Probeabnahme oftmals erspart werden. Die Auswertung und Interpretation solcher Laborparameter – egal ob Blut- oder Kotuntersuchungen – gehören fest zu meinem Handwerkszeug und fließen in meine Therapieplanung mit ein. So verbinde ich moderne Diagnostik mit einem individuell passenden naturheilkundlichen Ansatz und arbeite auf Basis möglichst objektiver, messbarer Daten, gerne auch im interdisziplinären Austausch.